Eine Stadtführung kann jeder, mit dem Buis rundfahren auch – die schönsten Fotoperspektiven bekommst du in Berlin aber mit dem Schiff. Deshalb empfehle ich dir – neben der Brückenfahrt durch Landwehrkanal und Spree – auch diese Citytour mit dem Schiff zum Westhafen. Besonders reizvoll ist diese Tour im Frühjahr oder Herbst, wenn du in der Mittagszeit startest – auf dem Rückweg bekommst du dann in der Abendsonne einen ganz hervorragenden Blick aufs Regierungsviertel.

Für die Citytour zum Westhafen mit dem Schiff musst du etwa 2,5 Stunden einplanen. Du startest am besten am Anleger gegenüber dem Schiffbauerdamm am Tränenpalast (S-Bahn Friedrichstraße). Zwei Reedereien kann ich dir grundsätzlich mit ihren Schiffen empfehlen:
https://reederei-riedel.de/
https://www.sternundkreis.de/de/Startseite/E1001.htm

Die Citytour startet an der Friedrichstraße und führt zunächst entlang vieler bekannter Berliner Sehenswürdigkeiten bis kurz vor die Mühlendammschleuse. Auf unserer kleinen Stadtführung entlang der Spree gelangst du so vorbei an der Museumsinsel mit dem Bodemuseum, dem Berliner Dom, dem geschichtsträchtigen Nikolaiviertel und dem Humboldt-Forum, das in dem wieder errichteten Berliner Stadtschloss seine Heimat gefunden hat. An der Schleuse angekommen wendet das Schiff und macht sich auf den Weg Richtung Westhafen.

Unsere Tour führt uns zurück – jetzt auf direktem Weg durchs Regierungsviertel: Vorbei am Reichstagsgebäude, die Spree kreuzt alsbald das Band des Bundes, rechts erblickst du das Haus der Bundespressekonferenz und vor uns kommen das Futurium und der Hauptbahnhof in Sicht. Direkt vor dem Hauptbahnhof biegen wir rechts ein in den Humboldthafen, wir befahren den Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal vorbei am alten Hamburger Bahnhof, rechts siehst du das Bundesministerium für Wirtschaft und die historischen Gebäude des Charité-Campus. Wir folgen dem Kanal – vorbei auch am Robert-Koch-Institut (RKI) – bis zum Westhafen, dem größten Hafen Berlins.

Im Jahr 1914 wurde mit dem Bau des Westhafens begonnen – bis heute ist der Hafen in Betrieb – anders als der Hafen im Osten, der nach der Teilung der Stadt und dem Ende der DDR geschlossen wurde. Einige der Speicher- und Lagergebäude werden heute allerdings nicht mehr für den Hafenbetrieb benötigt: Im früheren Getreidespeicher hat heute die Zeitungsabteilung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz ihren Platz gefunden und das nördliche Hafenbecken wurde 2001 zugeschüttet. Trotzdem hat der Hafen nichts von seiner Attraktivität verloren.

Wir durchqueren mit unserem Schiff den beeindruckenden Westhafen und biegen ein in den Westhafenkanal – er führt uns wieder zurück zur Spree entlang dem Schlosspark Charlottenburg. Ein Schloss folgt auf das nächste: An der Spree sehen wir rechts die Mauern von Schloss Bellevue und folgen dem Fluss weiter, bis wir den Tiergarten erreichen. Es geht vorbei an der „Schwangeren Auster“, dem Haus der Kulturen der Welt. Viele Kurven nimmt die Spree, bis wir wieder mitten im Regierungsviertel sind – mit Kanzleramt, Paul-Löbe-Haus oder ARD-Hauptstadtstudio – bis wir unser Ziel in der Friedrichstraße erreichen und am Endpunkt unserer Rundfahrt landen.

Wenn du hier noch einen Tipp für ein lauschiges Café benötigst, dann empfehle ich dir die Bösen Buben. Ansonsten kann du dich in den touristischen Mainstream einreihen und am Schiffbauerdamm die Ständige Vertretung oder die Bierbörse in der Berliner Republik mit einer guten Berliner Currywurst aufsuchen.

Die Reederei Stern und Kreis hat ein schönes Video dieser Tour ins Netz gestellt – im Zeitraffer bekommst du alle Attraktionen auf dem Weg zum und vom Westhafen zu sehen:

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