Heute möchte ich dich in eine spannende Ecken Berlins entführen: eine Tour durch den Graefekiez in Kreuzberg. Er liegt genau zwischen dem ruhigen und entspannten Bergmannkiez im Süden und den quirligen, immer noch politischen, multikulti Kreuzberg 36. Dieses Kreuzberg mit seinem Nachtleben habe ich dir mit einer eigenen Tour vorgestellt. Die Nummer 36 steht für den Postleitzahlbezirk von Kreuzberg 36 zur Zeit der Teilung der Stadt. In dieser Tour lernst du das gediegenere Kreuzberg 61 kennen. Du wirst auf dieser Tour schöne Altbau-Fassaden, sehr viel Grün und auch multikulturelles städtisches Leben kennen lernen.

Für die Tour durch den Graefekiez solltest du einen Tag einplanen – zumindest dann, wenn du in die verschiedenen Locations einkehren möchtest. Dafür solltest du dir etwas Zeit nehmen.

Wir starten unsere Tour an der Admiralbrücke über den Landwehrkanal – tagsüber etwas beschaulich, abends steppt hier der Bär. Viele junge feiernde Leute lassen sich rund um die Brücke nieder. Die Brücke erreichst du am besten von der U-Bahnstation Kottbusser Tor, von dort läufst du nur wenige Minuten zur Admiralbrücke. Wenn wir dann das Planufer überqueren stoßen wir auf eine Grünanlage. In deren Mitte findest du den Wrangelbrunnen. Früher stand er im Tiergarten, dort musste er aber einem anderen Brunnen Platz machen. Wir folgen der Grünanlage, bis es links in die Dieffenbachstraße geht. Hier solltest du in der Nummer 59 unbedingt beim Feinkost Weinblatt reinschauen, ein toller Laden, am besten gleich die mediterran-türkischen Spezialitäten probieren und draußen eine kleine Pause machen.

Etwas weiter geht es nun in die Graefestraße, die dem Kiez ihren Namen verliehen hat. Bierfreunde biegen hier zunächst rechts ab, denn schräg gegenüber findet sich eine neue Craftbeer-Brauerei Mash Pit. Der Besuch lohnt, Ausschank ist von Donnerstag bis Sonntag. Biegst du nach links in die Graefestraße ein, empfehle ich die gleich zwei schöne Läden: Das Kado mit seinen Lakritzen von süß bis salzig, von essbar bis Zahnpasta. Und wenige Meter weiter wieder irgendwas zwischen Buchladen und Antiquariat: Umbras Kuriositätenkabinett. Wir folgen der Graefestraße weiter – rechts findest du jetzt TheHaus, Café und Graffiti-Museum in einem, es erinnert an die legendäre Ausstellung damals in der City West. Am Ende der Greafestraße gelangen zum Landwehrkanal. Links ein tolles Café zum Frühstücken, der Fuchsbau, rechts beginnt das Maybachufer mit seinem so genannten Türkenmarkt, gegenüber das schöne Paul-Lincke-Ufer. Vor uns liegt die Kottbusser Brücke, die Straße führt von hier direkt zum Kottbusser Tor im Herzen Kreuzbergs. Wir biegen aber links in das Planufer ein und folgen dem Landwehrkanal – Berlin von einer seiner schönsten Seiten.

Landwehrkanal und Lunch auf dem Schiff

Schon bald erreichen wir wieder die Admiralbrücke – Berlin soll mehr Brücken als Venedig haben, nachgezählt habe ich das aber nicht. Eine Bootsfahrt über Landwehrkanal und Spree kann ich dir übrigens auch sehr ans Herz legen: Stadtführung mal anders. Hier an der Admiralbrücke trifft sich abends die Jugend, legt sich am Ufer das Landwehrkanals ab oder kehrt in die Goldmarie ein. Wir folgen dem Landwehrkanal an seinem Ufer weiter, bis wir den Urbanhafen mit dem Restaurantschiff Van Loon erreichen. Hier ist der erste mögliche Schlusspunkt meiner Tour durch Bergmannkiez und Greafekiez erreicht. Einfach toll, hier einen Abend auf dem Boot zu verbringen und auf das Wasser zu blicken. Der Urbanhafen war früher ein Binnenhafen, der heute jedoch bis auf ein schmales Becken zurückgebaut ist. 

Wer noch nicht genug vom Tag und von der Tour hat, der darf mir gerne noch etwas weiter entlang des Landwehrkanals bis zur U-Bahn Hallesches Tor folgen. Am Restaurant Altes Zollhaus vorbei, wenige Meter weiter lädt auch noch der Biergarten Brachvogel zum Verweilen ein. Wenn du all diesen Verlockungen widerstehen kannst, enden wir nun doch am Halleschen Tor an der U-Bahn, die hier eine Hochbahn ist. Gegenüber der U-Bahn steht das Hallesche Haus, ein sehenswerter Laden mit Designs für den Haushalt plus Café dabei. Von hier aus empfehle ich dir, wie immer, ein Abendessen zum Finale der Tour:

Du hast mehrere Möglichkeiten zur Auswahl:
Du fährst mit der U6 zurück zum Mehringdamm (eine Station, zu Fuß geht es deshalb auch). An der Ecke zur Kreuzbergstraße, die du schon von heute Morgen kennst, liegt das Brauhaus Dolden Mädel mit seiner großen Auswahl an Craftbeer vom Fass und gutem Essen. Wenn du eher auf traditionelle Küche stehst und auch nichts gegen Live-Musik einzuwenden hast, solltest du das Yorckschlösschen besuchen – du findest es eine Kreuzung früher rechts in der Yorckstraße. Ich mache in jedem Fall vor alledem einen Abstecher in den Bierladen – Craftbeer vom Fass in einem gehobenen Späti. Mir gefällt das 😉

Und wenn du wiederkommst:
Dann solltest du unbedingt das Technikmuseum am Gleisdreieck – gleich neben der station berlin – besuchen, oder einen Abstecher in den Park am Gleisdreieick wagen. Ein tolles Freizeit- und Erholungsgebiet. Auf der anderen Seite des Landwehrkanals kommst du zum Mittelpunkt Berlins – eine Tafel weist darauf hin, aber Vorsicht: spektakulär ist das dort nun wirklich nicht. Interessant ist aber ein Abstecher in die König-Galerie, eine ehemalige Kirche mit wechselnden Kunstausstellungen.

Kategorien: Allgemein

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