Berlin geht durch den Magen: Wer die Hauptstadt wirklich entdecken will, kann dies nicht mit knurrendem Magen tun. Deshalb stelle ich dir hier eine Auswahl besonderer Tipps für gutes Essen in Berlin vor, die du (aus)probieren solltest. Und ganz nebenbei erkundest du so die schönsten Ecken der Stadt, denn die Restaurants sind über ganz Berlin verstreut. Ich freue mich natürlich auch über Tipps von dir, wo ich mal einkehren sollte 😉
Bei diesem Blog-Eintrag handelt es sich natürlich nicht um eine Tour. die du ablaufen kannst oder solltest 😉 Wenn du dich für ein Lokal entscheidest, solltest du – auch schon bei 2 Personen – in jedem Fall reservieren oder frühzeitig kommen (17.30/18 Uhr), sonst sind die Plätze knapp. Und bitte genug Bargeld dabei haben, denn Berliner Küche und Plastik-Karten lassen sich nur schwer vereinbaren…
Ich bin übrigens ein großer Fan Berliner Küche – alles Restaurants, die ich empfehlen möchte, findest du in einem eigenen Artikel und eine kleine Auswahl daraus am Ende dieses Beitrags. Dieser Artikel stellt sowieso nur eine Auswahl kulinarischer Highlights dar – noch mehr Tipps findest du hier.
Berlin kann nicht nur Döner – Berlin mediterran
Die Auszeit am Ostkreuz serviert dir hervorragende mediterrane Küche zu günstigen Preisen. Hier bekommst du selbst gebackenes Brot, mediterrane Pfannengerichte, Pasta, Risotto, Hähnchen, Kalb – alles von einer regelmäßig wechselnden Speisekarte.
Das Weinblatt im Graefekiez in Kreuzberg bietet dir mediterran-türkische Spezialitäten: Dazu gehören verschiedenste Pasten, Salate und kleinere türkische Gerichte, vieles vegetarisch oder sogar vegan.
Besonders empfehlen möchte ich dir Osmans Töchter: Das türkische Restaurant holt die moderne Küche Istanbuls nach Berlin. Hier gibt’s traditionelle Speisen der anatolischen Kochkunst und einen hervorragenden, sehr freundlichen Service. Absolut empfehlenswert!
Berlin – die internationale Hauptstadt auch beim Essen
Willkommen in der gesunden Küche von Jamaika: Sie setzt auf medizinische Kräuter, wie z.B. Ingwer, Knoblauch und pikante Schoten – es gibt leckere Marinade für unsere Fisch-, Meeresfrüchte-, Hähnchen- und Fleisch Gerichte. Das alles bietet dir das Ya-Man in Moabit. Alle Hauptspeisen werden mit frischem Gemüse und Reis mit Kidney Bohnen serviert.
Wenn du Lust auf die Schweiz und ihre kulinarischen Angebote hast oder wenn du einfach den Blick vom Weinberg genießen willst, dann empfehle ich dir das Nola. Es verspricht dir eine moderne schweizerisch-alpenländische Küche, die vom gesunden Frühstück, über den schnellen Mittagstisch, hausgemachte Torten, bis hin zum gemütlichen Fondueabend viel zu bieten hat.
Mitten im Kollwitz-Kiez wartet gepflegte europäische Küche auf dich: Im Restaurant Gugelhof gibt es deutsches, schweizerisches oder französisches Essen und dazu ein gepflegtes Bier. Ein Restaurant mit langer Tradition hier im Prenzlauer Berg, sehr empfehlenswert!
Berlin nachhaltig und regional – es geht auch Fleisch
Deutsche Küche muss nicht immer schwer und üppig sein. Im Restaurant Peter Paul in Mitte gibt es deutsche Spezialitäten als Tapas: die Boulette in klein, der Salat, die Rinderroulade feinst geteilt für zwei oder die guten Königsberger im Schälchen. Die Tapas lassen dich viele schöne Leckereien an einem Abend probieren, preislich okay, alle Tapas zwischen 5 und 10 Euro, es summiert sich dann aber schnell.
Metzgerei und Restaurant erfinden sich hier völlig neu: Bei Kumpel und Keule in Kreuzberg bekommst du moderne Gerichte von Tieren aus der Region und aus der eigenen Metzgerei. Ein sympathisches Team und ein tolles Konzept, das dem Tier seine Würde und dem Essen seine Qualität zurück gibt. Dazu gutes Craftbeer aus der Region.
Eine ungewöhnliche Location, die schon deshalb einen Besuch wert ist: Die Fleischerei Berlin ist Restaurant, Bar und Grill in einem. Skurriles Ambiente in einer alten Fleischerei, es prangen noch die alten Fliesen an den Wänden. Sehr hochwertige Küche mit Fleisch-Gerichten, entsprechend preislich auch gehoben.
Und noch etwas für den Fan von Wild: Bei Hirsch und Eber bekommst du Burger oder Steaks vom Wild, Fleisch und Zutaten aus der Region. Du bekommst Wildfleisch von frei lebenden Tieren aus der Region serviert – du weißt, wo das Steak herkommt! Fair erzeugt, natürlich und nachhaltig für den bewussten Fleischgenuss. Auch ein Craftbeer kommt vom Hahn. Preise angemessen. Absolut empfehlenswert.
Unbedingt einen Besuch wert ist das Marjellchen: Hier wird noch Ostpreußische Küche gepflegt – von Königsberger Klopsen bis Suppe mit Sauerampfer. Ein originelles altes Berliner Lokal mit einem freundlichen Service, sehr zu empfehlen.
Berlin kann auch leicht und seicht
Wer es bei der Küche besonders leicht mag, setzt auf Salat: Deshalb empfehle ich dir eine ungewöhnliche Salatbank, die Good Bank. Das, was hier hinter Glas im Regal wächst, kannst du als Salat ganz frisch verzehren. Aber noch wachsen sie langsam vor sich hin. Palette für Palette, in der Fachsprache auch „Vertical Farming“ genannt.
Eigentlich ein Teehaus und dennoch bekommst du hier Suppen und kleine hervorragende Gerichte: Das Chén Chè Teehaus. Zu den ausgewählten Teesorten bekommst du die passenden, leichten Speisen – alles in wunderbarer vietnamesischer Atmosphäre.
Italienisch, aber noch etwas besser!
Wenn wir an italienisch denken, denken wir natürlich an Pizza – und Pizzerien gibt es einige in Berlin, in meinem Blog findest du etliche davon. Eine möchte ich besonders empfehlen: Großartige Pizzen, Tagesgerichte und freundlicher Service: das bietet dir FUTURA Neapolitan Pizza, noch relativ neu an dieser Stelle im Kiez. Die Pizzen, nicht ganz preiswert, können sich aber sehen und vor allem schmecken lassen.
Ein feiner Italiener im Herzen der Mitte Berlins: Im Ristorante Sale e Tabacchi gibt es keine Pizza, dafür aber feine Nudel-, Fisch und Fleisch-Gerichte. Gehobene Küche, natürlich auch zu etwas gehobenen Preisen.
Wie wär’s mit einem Italiener in einer alten Wäscherei: Lavanderia Vecchia bietet dir das in Neukölln. Trattoria und Bar mit ländlicher Küche, Weinen und Ölen laden zum Besuch des 2. Hinterhofs ein. Aus einer alten Wäscherei ist ein hervorragendes Restaurant geworden. Ein ungewöhnliches italienisches Erlebnis aus Farben, Raum, Klängen, Duft und Geschmack.
Essen in Berlin an ungewöhnlichen Orten
Sport ist Mord, da lasse ich mich doch lieber für ein gutes Essen nieder: In der Turnhalle in Friedrichshain genießt du eine gute Pizza oder ein Bier. Auch der Sommergarten ist vielversprechend. Gastro im Erlebnisumfeld einer alten Schul-Turnhalle. Schöne Location!
Oder: schlemmen im einem alten Umspannwerk Ost. Ein historisches Gebäude, das seinen Charme behalten hat. Im Umspannwerk Ost kannst du mittags wie abends gut essen. Besonders die Burger kann ich empfehlen Wo früher die Transformatoren standen, sitzen heute die Gäste, die Küche ist offen und einsehbar.
Historisch betrachtet hatte Berlin früher viele Markthallen, in denen Händler ihre Produkte angeboten haben. Klassische Märkte open air galten als unhygienisch. In Kreuzberg kannst du in der Zur kleinen Markthalle jetzt Berliner Küche zum kleinen Preis genießen. Mehr über die Markthallen findest du auch hier in meinem Blog.
Und ein Restaurant, wie du es so niemals im Regierungsviertel erwarten würdest: ein altes Fachwerkhaus. Eine absolute Empfehlung für sehr gutes Essen ist das Restaurant Paris-Moskau, es bietet dir deutsche Küche zu mittleren Preisen. Eine kleine übersichtliche Speisekarte und eine eigene Mittagskarte. Den Namen hat das kleine Restaurant von der früheren Zugstrecke von Paris nach Moskau.
Hilfe, die Schwaben kommen!
Ja, weite Bezirke Berlins sollen fest in schwäbischer Hand sein. Sowas wie die schwäbische Botschaft stellen wohl die Schwarzwald-Stuben mit importiertem Rothaus-Bier in Mitte dar. Du bekommst die bekannten Maultaschen, auch Elsässer Flammkuchen oder natürlich Obstbrände aus dem Schwarzwald.
Eine wirklich feine, ungezwungene Location im Weserstraßenkiez in Neukölln: Die Knödelwirtschaft. Unterschiedliche Knödelsorten mit Salat und/oder einer fantastischen Pilz-Rahmsauce. Keine Steaks und Fleischportionen, deshalb auch für Vegetarier gut geeignet.
Berlin auf bayerisch
Berlin hat den Bayern ein ganzes Viertel gewidmet: alles rund um den Bayerischen Platz. Hier findest du mehr dazu in meinem Blog. Ich möchte dir aber den Goldenen Stern empfehlen. Er bietet dir eine zünftige Brotzeit, einen Regensburger Wurstsalat, den „Alouis-Burger“ mit frischem Emmentaler, Maultaschen, Klöße oder Leberkäse. Eben typisch bayerisch, passend zum ruhigen Bayerischen Viertel. Empfehlenswert – insbesondere das Landbier aus der Rhön.
Eine tolle Kombination: Bier von hier und bayerische Tapas. Bier und bayerische Küche schließen sich bekanntlich so gut wie nie aus – das besondere am Leibhaftig ist aber, dass das Bier selbst aus der Hausbrauerei im Spreewald kommt und dann den Weg hier in die Schankstube findet. Übrigens ohne wie ein bayerisches Brauhaus daher zu kommen, dezenter und persönlicher eben.
Berlin, gut bürgerlich!
Berlin hat natürlich auch seine Originale: So möchte ich dir das Wirtshaus Max und Moritz in Kreuzberg empfehlen – eine Institution und über 100 Jahre alt: Viel hat sich verändert seit dem Eröffnungsjahr 1902. Glücklicherweise ist der große Teil des Inventars erhalten geblieben, was das Flair dieses Wirtshauses ausmacht. Angefangen von dem Gründerzeitmobiliar, den Wandreliefs, die die kurze Lebensgeschichte von Max und Moritz erzählen.
Kommen wir doch noch zu meinem aktuellen Lieblingslokal: Ich empfehle die Sophien 11 in Mitte – ein tolles, kleines urig eingerichtetes Lokal mit kleinen Innenhof für die Sommermonate. Die meisten Gerichte um die 15 Euro.
In der City-West am Savignyplatz findet sich die Dicke Wirtin – an selbige erinnert aber nur noch der Name. Viele Gerichte wie die Königsberger Klopse oder der Schweinebraten zwischen 10 und 15 Euro, als Nachtisch feine Obstbrände.
Ein anderes Stammlokal liegt im alten historischen Berlin Nähe Klosterstraße: „Zur letzten Instanz“, das vermutlich älteste Restaurant Berlins, hat seinen Namen vom benachbartem Gericht. Nicht so günstig, die meisten Gerichte ab 15 Euro aufwärts, aber seine Sache wert. Zum Beispiel das „Beweismittel“, die Berliner Kohlroulade oder das „Kreuzverhör“, die Kalbsleber.
Berliner Küche im Nikolaiviertel
Das Nikolaiviertel ist eine Sehenswürdigkeit in der Mitte Berlins – schon zu DDR-Zeiten liebevoll wieder aufgebaut und hergerichtet. Hier ist die Berliner Küche naturgemäß zu Hause. Da ist die Mutter Hoppe, sie verbindet die Berliner Küche und Berliner Atmosphäre mit Berliner handgemachter Musik: Vom Hackepeter über die Brandenburger Landente bis zum guten Steak, die meisten Gerichte ab 15 Euro aufwärts. Oder auch der Nussbaum, der an historischer Stelle wieder aufgebaut wurde. Und preislich etwas günstiger kann ich dir den Padedenwirt empfehlen: Du bekommst die Berliner Originale wie Sülze oder Leber, aber auch das gute Schnitzel – viele Gerichte für unter 15 Euro!
Hier findest du noch mehr zur Berliner Küche im Original.