Mit dieser Tour geht es nach Venedig zur Rialtobrücke na gut, Neu-Venedig in Berlin, dafür aber blicken wir auf beschauliche Kanäle und besuchen das alte Fischerdorf Rahnsdorf, in dem die Zeit stehen geblieben scheint: Berlin zeigt sich mal wieder von seiner grünen Seite mit viel Natur und Wasser. Die Tour nach Rahnsdorf und ins beschauliche Neu-Venedig ist ein echter Geheimtipp, den du als urbaner Berlin-Besucher mal gemacht haben solltest.

Diese Tour ist definitiv einen Tagesausflug wert, du wolltest also einen ganzen Tag für sie einplanen. Abends kannst du wieder zurück sein im Herzen der Hauptstadt.

Wir starten mit unserer Tour am S-Bahnhof Wilhelmshagen, den erreichst du am, besten mit der S3 ab Ostkreuz.. Du verlässt den Bahnhof und hältst dich rechts, hier fahren die Busse ab. Mit dem Bus 161 fahren wir bis zur Haltestelle Schönblicker Straße. Hier bekommst du den perfekten Start in unsere Tour, gerade wenn du morgens unterwegs bist, denn in den Sommermonaten und bei schönem Wetter öffnet hier der mobile Kaffeewagen direkt am Hofladen. So ein Kaffee ist für, mich stets der perfekte Start in den Tag und ganz nebenbei lohnt es sich, durch den süßen Hofladen zu schlendern – mit seinen regionalen Produkten von Obst und Gemüse über Wild bis Honig aus der Imkerei. Du findest den Hofladen direkt in der Fürstenwalder Allee Ecke Schönblicker Straße.

Wir folgen nun der Fürstenwalder Allee bis zum Lagunen-Eck, dort biegen wir rechts in den Lagunenweg ein. Dem Weg folgen wir, bis es er immer schmaler wird und es nicht mehr weitergeht – wir enden direkt an der Müggelspree, die von hier aus die Kanäle Neu-Venedigs speist und später in den Müggelsee führt. Hier am Platz am Wasser hast du einen schönen Blick auf die Müggelspree, rechts führt bereits der erste Kanal ins Herz von Neu-Venedig. Wenn du den Blick genossen hast, laufen wir den Weg ein klein wenig zurück und biegen links in die Biberpelzstraße ein – nur wenige Meter sind es, schon stehen wir auf der Rialtobrücke. Aber Vorsicht, sie ist unscheinbar und die bist eher drüber gelaufen, ohne es wirklich bemerkt zu haben. Der Blick von der Brücke lohnt aber.

Wir folgen dem Rialtoring, der sich direkt an die Brücke anschließt und ab jetzt heißt es: jeden Blick aufs Wasser genießen. Am besten biegst du immer die verschiedenen Wege vom Rialtoring rechts ab und läufst zick-zack durch Neu-Venedig – ständig stößt du auf kleine Brücken und es eröffnen sich nur Blickwinkel über die Kanäle – die sind übrigens durchnummeriert von I bis V (römisch 1 bis 5). Natürlich kann sich Neu-Venedig mit seinen fünf Kanälen und 13 Brücken zahlenmäßig nicht ganz mit dem italienischen Venedig vergleichen, dafür hat es aber auch seinen ganz eigenen Charme.

Heute kannst du in Neu-Venedig durch die Kanäle rudern, entlang kleiner Häuschen und modernen Neubauten und sogar Villen. Da alles Flutgebiet ist, darf auf den Inseln allerdings bis heute nicht massiv gebaut werden. Dennoch überwiegen heute die Wohlstandsbauten und moderne Mähroboter fressen das Gras in sich hinein. Ganz zu schweigen von den vielen schicken Booten 😉 Wie es zu den Kanälen einst gekommen ist, verrate ich dir in meinem Blogartikel zu Neu-Venedig.

Auf jeden Fall solltest du einen Abstecher in den kleinen Biergarten in den Finkenweg machen: Hier im Café und Restaurant Neu Venedig bekommst du gutes Essen gut-bürgerlicher Küche und Kaffee und Kuchen. Wir laufen nun wieder zurück zum Rialtoring und biegen dann bald links in den Plutoweg ein. Wir verlassen alsbald Neu-Veneding und machen uns auf entlang einer kleinen Straße ins alte Fischerdorf Rahnsdorf.

Abgelegener und ruhiger kannst du es in Berlin wahrscheinlich gar nicht haben. Sobald sich vor dir die alte Dorfstraße eröffnet (am Ende des Plutowegs zweimal kurz links halten, stolperst du über staubige Wege und hartes Kopfsteinpflaster , ganz wie früher. Die alten Kastanien am Wegesrand und die hunderte Jahre alten Gebäude sind wirklich beeindruckend. Das Fischerdorf ist immerhin mehr als 500 Jahre alt. Besonders sehenswert ist die alte Dorfkirche, die das Symbol des Fisches schon bei der Wetterfahne aufgreift, aber auch im Inneren an den Bänken oder der Fischzug Petri am Chorfenster. Ein Hingucker im Dorf ist die alte Dorf-Ulme, eine Flatter-Ulme: Über 500 Jahre steht sie am Platz, sie hat Brände im 19. Jahrhundert überlebt und altert in Würde gestürzt von Eisen. Wir folgen der Dorfstraße – an der alten Ulme vorbei – bis zur Kirche.

Hinter der Kirche biegen wir links in die Kruggasse ein und erreichen wieder die Müggelspree. Am Fähranleger lohnt es bei der Müggelsee-Fischerei einzukehren, sie ist allerdings nur am Wochenende geöffnet.

Hinweis: Der Verkaufswagen und die Räucherei des Fischers sind kürzlich abgebrannt. Der Wiederaufbau hat aber schon begonnen und der neue Verkaufswagen öffnet wieder.

Neben der Fischräucherei liegt auch die Anlegestelle der Fähre F24, hier legt der Fuhrmann noch selbst Hand an. 36 Meter rudert der Fährmann, um mit seinen Gästen die Müggelspree zu überqueren und zu den Müggelwiesen gegenüber zu gelangen – allerdings auch nur am Wochenende und nur in den Sommermonaten. Wir warten ihr mit schönem Blick aufs Wasser nun auf die Fähre F23 – von hier wollen wir nun eine Tour Richtung Müggelsee antreten. Die Fähre gehört zur BVG, du kannst also mit normalen Bus oder Bahnticket mitfahren. Vielleicht erwartet ja auch dich hier ein geduldiger Graureiher 😉

Mit der Fähre F23 fahren wir nun drei Stationen bis zum Müggelwerderweg, die Fahrt führt uns durch die Müggelspree, vorbei am kleinen Müggelsee bis in den großen Müggelsee – sofort merkst du, wie Wellen und Wasser hier aufleben. Du brauchst für die Fahrt auf der gesamten Strecke 25 Minuten. Es gibt viel zu sehen, zum Beispiel die Seeseite des Großen Müggelsees, links blickst du bald auf Müggelwerder, hier steht noch heute die Ruine eines alten Ausflugslokals (abgesperrt!). Du kannst auf deiner Fahrt aber einen Abstecher in den Biergarten Neu-Helgoland machen. den ich dir für einen Zwischenstopp empfehle, die Fähre hält direkt vor der Tür.

Sobald wir am Ziel angekommen sind, folgen wir der Straße Richtung Fürstenwalder Damm – wenn du noch Zeit hast, kannst du links dem Damm folgen und dir ein Bad im Müggelsee gönnen, dort findet sich das Strandbad Müggelsee. Oder du biegst rechts in die Ingeborg-Hunzinger-Straße ein und folgst ihr bis zum S-Bahnhof Rahndsorf. Von Hier geht es mit der S3 wieder zurück Richtung Ostkreuz oder gleich bis nach Mitte.

Kategorien: AllgemeinNatur

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