Seit mehr als 20 Jahren steht das Gelände leer und es droht ihm der Verfall: Die alte Goebbels-Villa und das großzügige Gelände der früheren Jugendhochschule der DDR „Wilhelm Pieck“ der Freien Deutschen Jugend (FDJ), einer DDR-Jugendorganisation. Wenn es nach Berlins Finanzsenator Stefan Evers geht, würde er das Areal am Bogensee mit der ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz am liebsten verschenken – oder für einen Euro verkaufen. Auch Abriss und Renaturierung waren zwar schon im Gespräch, sind aber teuer.
Das gesamte Gelände ist rund 17 Hektar groß, neben dem Landhaus von Goebbels verfallen auch die prachtvollen Bauten der Jugendhochschule der DDR. Nach dem Ende der Nazi-Zeit nutzten die Alliierten das Gelände als Lazarett, übergaben es dann aber bald an die Freie Deutsche Jugend (FDJ), die dort eine Jugendhochschule aufbaute.
Die Goebbels-Villa ist seit dem Jahr 2000 ungenutzt. Die Idee des Berliner Finanzsenators, die Villa zu verschenken, ist gar nicht so neu: Auch Familie Goebbels bekam das Gelände am Bogensee damals von Berlin geschenkt, allerdings nur auf Lebenszeit – damit obliegt alles weitere nun wieder in der Hauptstadt. Aber: Die Angst, hier könnte eine Nazi-Trophäre rechtes Gesindel anziehen, ist groß – deshalb soll das Gelände nur im Paket, also Goebbels-Villa und die ehemalige Jugendhochschule, unter den Hammer gebracht werden.
Wenn du das Gelände besuchen möchtest, reist du am besten mit dem Zug (RB27) an und fährst bis Klosterfelde. Von dort schlägst du dich östlich auf einen Wanderweg in den Wald – in Klosterfelde verlässt du das Gleis in Fahrtrichtung nach rechts, biegst in die Prendener Straße ein und von dort gleich gerade aus in die Mühlenstraße. Ab jetzt brauchst du eine gute Google-Lokation, denn im Barnimer Wald hat man es nicht so mit nummerierten Wanderwegen oder gar Schildern 😊