Von Steglitz nach Tempelhof: Dieser Spaziergang am Teltowkanal führt dich direkt am Wasser entlang vom urbanen Stadtteil Steglitz zum fast mondänen Hafen von Tempelhof. Wir lernen Berlins grüne Seite kennen und folgen einer bekannten Wasserstraße vom Ufer aus.

Wir starten mit unserer Tour am S- und U-Bahnhof Rathaus Steglitz, idealerweise machst du die Tour im Frühjahr, weil dann der Uferweg am Teltowkanal noch gut passierbar ist. Später im Jahr haben sich die Ranken der Brombeeren weite Teile des Trampelpfads erobert, dann solltest du in jedem Fall trittsicher sein und lange Hosen tragen.

Wir nehmen den südlichen Ausgang des Bahnhofs Steglitz und starten, indem wir in die kleine Mittelstraße einbiegen. An ihrem Ende biegen wir rechts ein in die Schützenstraße (links kannst du dir noch einen Kaffee bei den Kaffeenauten besorgen, die habe ich aber nicht getestet 😉) Ich empfehle dir nach wenigen Metern lieber ein Eis von Vanille und Marille, das war ganz nach meinem Geschmack.

Mit dem Eis in der Hand folgen wir der Schützenstraße bis zu ihrem Ende, wir erreichen eine kleine Brücke unter uns fließt ein winziger Rinnsal, die Bäke. Hier biegen wir links ab und folgen dem Verlauf des Wassers – vor uns öffnet sich ein breiter grüner Korridor des Bäkeparks, so nah am Bahnhof Steglitz eine tolle grüne Oase zum Erholen von der Stadt. Die Bäke fließt irgendwann in den Teltowkanal und dort wollen wir schließlich hin. Sobald wir den Bäketeich erreicht haben, sehen wir auch schon den Teltowkanal und den Steglitzer Hafen.

Wir biegen links ab und folgen nun dem Trampelpfad immer entlang der linken (!) Seite des Ufers des Teltowkanals. In der Theorie oder im Winter und Frühjahr kannst du ihn in jedem Fall ohne Unterbrechung laufen, bis du unser Ziel, den Tempelhofer Hafen erreichst. Sobald das Grün wächst und wuchert wird das schwieriger und dorniger – rechts bist du manchmal sehr nah am Kanal, in den es dann gleich abwärts gehen kannst, wenn du den Fuß falsch aufsetzest.

Gegenüber am anderen Ufer passieren wir nun das Heizkraftwerk Steglitz, das Wasser und die Boote des Teltowkanals ziehen an uns vorbei. Hinter der ersten Brücke (Birkbuschstraße) wird es bereits eng und unbequem, du kannst aber eine der steilen Hänge oder Treppen nach oben nehmen. Wenn du der Weverpromenade am Wasser folgst, verpasst du auch nicht die schöne Gärtnerei am Eichgarten, die wirklich schöne Pflanzen im Angebot hat und ein Familienbetrieb ist. Wir können oberhalb des Kanals weiterlaufen und an der Hannemannbrücke wieder hinunter zum Trampelpfad gelangen.

Wir folgen dem Pfad weiter bis zum sehenswerten Edenkobener Steg, der Steg lohnt sich für einen kleinen Foto-Stopp. Hier musste ich bei meinem Spaziergang im Mai tatsächlich vom dornigen Ufer weichen und bin erst Höhe Maulbronner Ufer wieder ans Wasser gelangt, aber das musst du natürlich für dich selbst entscheiden. Bald erreichst du den Mariendorfer Hafensteg, dahinter erblickst du schon das Ullsteinhaus am Tempelhofer Hafen. Ich empfehle auf jeden Fall an der Germelmannbrücke das Ufer zu verlassen und der Alarichstraße zu folgen. Wenn du in die Wolframstraße rechts einbiegst, erreichst du bald die ufaFabrik, die in jedem Fall einen Besuch wert ist.

In der ufaFabrik war mal die bekannte Universum-Film zu Hause, die Ateliers in Tempelhof gelangten schnell zu Weltruhm. Für den bekannten Film Metropolis hat auf dem Gelände der ufaFabrik die technische Nachbearbeitung stattgefunden. Nach Schließung des Filmkopierwerks im Jahr 1956 stehen die Hallen in der Viktoriastraße lange leer, heute ist hier ein Kulturzentrum mit drei Bühnen für Theater, Musik und Kleinkunst.

Wir folgen der Wolframstraße nun bis zu ihrem Ende und biegen schräg rechts in die Viktoriastraße ein, sie führt uns zum Tempelhofer Damm und damit zum Tempelhofer Hafen, das Ziel unserer kleinen Tour. Der Tempelhofer Hafen ist seit 2007 zurück im Leben mit einem großen Shopping-Center, aber auch weil die Hafenanlage komplett saniert wurde. Der Tempelhofer Hafen ist 1906 zusammen mit dem Teltowkanal eröffnet worden. Imposant ist auch das Ullsteinhaus, das mit seinem hohen Turm den Hafen überragt: Es hat seinen Namen vom Verleger Leopold Ullstein.

Hier endet nun unsere Tour, Zeit sich mit einem kühlen Getränk zu belohnen. Dafür empfehle ich dir die Liegestühle der Marina Beachbar direkt im Tempelhofer Hafen.

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