Berlin hat deutlich mehr als Beton und urbanes Flair zu bieten – rund um die Stadt finden sich auch großartige Seen wie zum Beispiel der Wannsee – mittendrin mehrere Inseln, die Pfaueninsel oder auch die Insel Schwanenwerder – ein Spiegelbild der Geschichte der Stadt. Einst eine Kuhweide, dann entdeckt und mit Villen versehen zum Havel-Paradies für betuchte Berliner vor der Stadt geworden. Viele Millionäre zog es diskret auf die Insel. Bis das Dritte Reich kam und die Nazis die Insel für sich entdeckten, unter ihnen Propagandaminister Goebbels. Die jüdische Nachbarn durften natürlich nicht bleiben, sie wurden enteignet und vertrieben. Nach dem Krieg bekamen sie die Grundstücke zurück, die meisten geflohenen Familien kehrten aber nicht mehr nach Berlin zurück. Sie verkauften das Land, die Villen verfielen, bis in der heutigen Zeit wohlhabende Menschen zurückgekehrt sind und die Insel wieder zu dem gemacht haben, was sie auch einst war: Ein Juwel für jene, die es sich leisten können.
Auf eine Sehenswürdigkeit muss ich dich aufmerksam machen: Das Monument der „Tuilerien-Säule“ – die Säule steht unvermittelt am Rande der Straße auf dem Bürgersteig und erscheint als künstliche Ruine.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/ein-rundgang-uber-schwanenwerder-4407697.html