Auf dieser Tour bist du unterwegs im grünen Norden Berlins – durchs Tegeler Fließ bis zum Tegeler See bis du Alt-Tegel erreichst. Dabei triffst du auf ungewöhnliche Berliner, zum Beispiel waschechte Wasserbüffel, die im Tegeler Fließ zu Hause sind. Die Tour durch Alt-Tegel und zu den Wasserbüffeln lässt dich die Hauptstadt deshalb von einer ganz anderen überraschenden Seite kennenlernen.

Für die Tour solltest du in etwa einen halben Tag einplanen. Wenn du dich vormittags auf Tour begibst, kannst du nachmittags noch einen Trip zum Flughafensee einplanen und dich ins kühle Wasser schmeißen.

Wir starten mit unserer Tour am S-Bahnhof Waidmannslust, den du gut mit der S-Bahnlinie S1 ab Friedrichstraße erreichen kannst. Wir laufen in Fahrtrichtung der S-Bahn und verlassen den Bahnhof nach links auf den Waidmannluster Damm, von dort biegen wir gleich rechts in die Artemisstraße ein. Es geht entlang kleiner Wohnhäuser, kurz hinter der Kita Froschkönig biegen wir links ins Tegeler Fließ ein – du erkennst es gleich an den Holzstegen, die dich über das Wasser bzw. die Moorlandschaft führen.

Es folgt nun ein entspannter Spaziergang durchs Tegeler Fließ – die vielen Bäume spenden angenehm Schatten und machen die sonnige Luft hier angenehm frisch. Der Weg schlängelt sich auf Stegen und Waldwegen entlang des Wassers, manchmal führen dich kleine Brücken von der einen auf die andere Seite. Früher wurde das Tegeler Fließ noch landwirtschaftlich genutzt, bald lohnte sich das aber nicht mehr. Die Natur eroberte sich das Gebiet zurück, heute ist das Fließ Naturschutzgebiet. Du musst dich gar nicht lange gedulden, denn schon nach etwa einem Drittel des Weges durch das Fließ triffst du auf die Stelle, an der du die Wasserbüffel auf der Wiese beobachten kannst. Der Punkt ist gut ausgeschildert. Seit Mai 2015 wohnen die Büffel nun im Tegeler Fließ – sie leben hier, um in diesem Nassgebiet die Artenvielfalt zu erhalten. Aber Achtung: In den Wintermonaten sind die Wasserbüffel zu Hause im Stall.

Unsere Tour folgt weiter dem Tegeler Fließ bis links ein Friedhof auftaucht und vor dir die Autobahn 111 den Weg kreuzt. Du unterquerst sie an einer leider stark befahrenen Straße und biegst dann hinter einem Supermarkt rechts in die Karolinenstraße ein. Ein Abstecher zum Tegeler Schloss lohnt leider nicht – es ist in Privatbesitz, einige private Führungstermine findest du auf der Website des Schlosses. Wir gönnen uns jetzt erstmal eine Pause zur Stärkung in der Alten Waldschänke Wiesenstein mit einem schönen kleinen Biergarten hinter dem Haus.

Frisch gestärkt folgen wir der Heiligenseestraße gegenüber und biegen gleich gerade aus in eine kleine Straße durch den Wald ein. Diesem so genannten Schwarzen Weg folgen wir ca. 10 Minuten bis wir den Tegeler See erreichen und gleich vorher links abbiegen, um die Dicke Marie zu besuchen. Sie ist Berlins ältester Baum – die 800 Jahre alt alte Eiche ist ein Naturdenkmal. Auch hier will der Dichter Goethe schon mal gewesen sein 🙂

Wir folgen nun dem Uferweg entlang der Großen Malche am Tegeler See, immer wieder sehen wir Stege und Anleger mit kleinen Booten und es lassen sich viele schöne Blicke aufs Wasser erhaschen. Direkt an einer Landzunge empfehle ich dir den Biergarten „Seeigel“  an der Malche, falls du eine Pause machen möchtest. Bald danach taucht vor uns auch schon ein beeindruckendes rotes Industriedenkmal auf, über 100 Jahre alt: Die Sechserbrücke. Ihren Namen hat sie von einem Geldstück, dem Sechser. Früher kostete es 5 Pfennig, wenn du über die Brücke laufen wolltest, das 5-Pfennig-Stück hieß bei den Berlinern Sechser. Kaum haben wir die Brücke überquert gelangen wir zur Greenwich-Promenade – einer großzügigen Promenade mit kleinen Gastronomie-Angeboten entlang des Ufers am Tegeler See. Von hier aus lassen sich auch Bootsfahrten buchen, die dich auf den See hinausführen. Es lohnt, die ganze Promenade abzulaufen bis du irgendwann zur Borsigbrücke gelangst, die an die alten Borsig-Werke erinnert. Der Maschinenbauhersteller hat seinen Sitz in Berlin seit fast 200 Jahren – 1837 begann die Industriegeschichte zum Beispiel mit dem Bau von Dampflokomotiven.

Wir biegen aber hinter den Tegeler Seeterrassen links ab in Richtung Alt-Tegel. Hier möchte ich deinen Blick besonders auf die Brunowstraße richten: In ihrer Mitte stößt du auf einen großen Kreisel – nebendran solltest du einen kleinen Abstecher in die katholische Herz-Jesu-Pfarrkirche machen. Die Kirche hat tagsüber geöffnet und bietet dir einen stillen Raum für Andacht und Gebet. An dieser Stelle endet auch unser Spaziergang nach Alt-Tegel – zum Ausklang empfehle ich dir noch ein Craftbeer in Kubi’s Point, der ersten Craftbeer-Bar in Tegel mit einer tollen Bierauswahl.

Wenn du nach dieser halbtägigen Tour noch Zeit hast, empfiehlt sich ein Bummel durch Alt-Tegel oder ein Trip zum Flughafensee, du nimmst am besten den Bus 133 bis zur Haltestelle Sterkrader Straße. Von dort ist es ein kurzer Fußweg zum See und zum Strandbad.

Kategorien: AllgemeinNaturSehenswürdigkeiten

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