Dieser Ort wird dich verzaubern – weit sichtbar hoch oben über der Havel gelegen mit einem Blick in die Weite. Die Evangelische Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe geht auf König Friedrich Wilhelm III. zurück, er ließ die Kirche zwischen 1834 und 1837 für die Bewohner der Pfaueninsel und Klein-Glienicke erbauen. Dahinter stand der verträumte Wunsch, man möge bei einem Besuch der Pfaueninsel auch das Läuten von Kirchenglocken hören. Die Kirche erhielt mit ihrem Zwiebelturm architektonisch russische Einflüsse, die Kirche selbst ist von Schinkel klassisch protestantisch mit vier-eckigem Innenraum entworfen und erbaut worden.
Der Grund für die russischen Einflüsse: Die Tochter des Königs heiratete den Großfürsten Nikolaus Pawlowitsch und späteren Zaren Nikolaus I. Daher hat Nikolskoe auch seinen Namen, die korrekte russische Aussprache „Nikólskoje“ bedeutet „dem Nikolaus zu eigen“. Die meisten Berliner sprechen den Namen heute nicht ganz richtig mit „Nikolskö“ aus.




Wenn du die Kirche von innen besuchen kannst (Achtung: informiere dich unbedingt vorher über die Öffnungszeiten, die wechseln können), wird dir die enorm hohe Kanzel auffallen – der Grund ist einfach: König Friedrich wollte mit dem Prediger auf Augenhöhe sitzen und die Loge des Königs befand sich nun mal auf der Empore.
Noch mehr Infos zur Kirche bekommst du hier.



Beim dem Blockhaus Nikolskoe neben der Kirche verhält es sich übrigens ganz ähnlich: König Friedrich Wilhelm III. hat das Blockhaus schon einige Jahre vor dem Bau der Kirche, im Jahr 1819 errichten lassen – wieder war russische Inspiration das Vorbild: Das Blockhaus ist die exakte Kopie eines eines russischen Bauernhauses, in das sich die Tochter des Königs bei einer ihrer Russland-Reisen verliebt hatte. Heute ist das Blockhaus Restaurant – das Blockhaus brannte übrigens 1984 vollständig aus, wurde aber liebevoll restauriert. Von der Terrasse des Blockhauses hast du einen einmaligen Blick auf Sacrow und die Pfaueninsel auf der anderen Seite des Havelufers.
Infos zum Blockhaus gibt es hier.
Blockhaus Nikolskoe, Nikolskoer Weg 15, 14109 Berlin – Wannsee
Du erreichst Nikolskoe am besten ab der S-Bahn Wannsee mit dem Bus 218 bis zur Haltestelle Pfaueninsel.
Und wenn du schon mal hier bist, solltest du den ziemlich versteckten Friedhof auf der anderen Straßenseite des Nikolskoer Wegs besuchen – hier liegt ein echtes Original begraben: der erste Sandwichinsulaner. Harry Maitey war der erste Hawaiianer, der nach Preußen kam und ab 1830 auf der Pfaueninsel lebte, er arbeitete als Gehilfe des Dampfmaschinisten . Die etwas merkwürdige Bezeichnung Sandwich-Insulaner kommt von der Insel Hawaii, die ursprünglich (warum auch immer) als Sandwich-Island benannt wurde.

