Berlin ist auf Sand gebaut – das kannst du bei dieser Wanderung durch das Erpetal von Hirschhausen nach Hoppegarten ganz eindrücklich erleben. Fast kam es mir vor, als würde ich mit meinen Füßen durch sandige Dünen gleiten. Gerade auf der ersten Hälfte der Tour wirst du dafür mit einem einmaligen Naturerlebnis belohnt – wir laufen ganz eng an der Erpe entlang, im zweiten Teil der Wanderung öffnen sich uns breite Wiesenflächen und Auen.

Du musst für diese Tour einen guten halben Tag einplanen, mit entsprechender Rast am Wegesrand eignet sich die Tour aber auch als Tagesausflug. Mit der S3 kommst du ab Berlin Ostkreuz problemlos zu unserem Startpunkt der Wanderung.

Wir wandern los am S-Bahnhof Hirschgarten, diesen Bahnhof gibt es übrigens schon seit 1894. Wenn wir ausgestiegen sind, halten wir uns in Fahrtrichtung der S-Bahn links von den Schienen, laufen erst ein wenig durch den Wald, bis wir die Straße „Hinter dem Kurpark“ erreichen – gemeint ist der Kurpark in Friedrichshagen, wenn wir die Straße bis zu ihrem Ende weiterlaufen würden.

Achtung: Irgendwann erreichen wir eine Brücke und überqueren die Erpe – hier ist es wichtig, dass du rechts von der Erpe in unseren Wanderweg einbiegst.

Nun folgen wir dem malerischen Verlauf der Erpe auf einem sandigen Weg. Berlin ist nicht nur auf Sand, sondern auch im Sumpf gebaut – spätestens, wenn es geregnet hat und die Wildschweine ihre Freude ausgelebt haben, wirst du dies auch auf diesem Weg bemerken. Die Erpe ist ein Spree-Ableger, der in der letzten Eiszeit hier seinen Weg gefunden hat, in den Karten ist er auch als Neuenhagener Mühlenfließ benannt.

Du folgst nun diesem Weg entlang der Erpe, gewiss wirst du auch den ein oder anderen Graureiher treffen, der im Wasser auf seine Beute wartet. Wir laufen an einer Kleingartensiedlung entlang (rechts von uns), bis wir Berlin verlassen und uns der Weg nach Brandenburg führt.

Auf halber Strecke ist, wenn du magst, Rast angesagt – eine kleine Holzhütte nimmt uns im Empfang. Mittlerweile führt uns der Weg durch breite Auen und Wiesenflächen. Immer wieder begrüßen uns kleine bunte Falter bei unseren Schritten durchs Gras.

Bitte halte dich immer am rechten Ufer der Erpe, damit du diese Wanderung nicht aus dem Blick verlierst. Aufpassen musst du, wenn du die Friedrichshagener Chaussee erreichst: Wir kreuzen die Straße, biegen schräg rechts vor uns in die Dahlwitzer Landstraße ein und biegen gleich links wieder in den Wald ab.

Nun führt uns der Weg etwas ab von der Erpe durch schöne Wiesen und kleine Wälder. Irgendwann erreichen wir den Mönchheimer Weg, das erste mal wieder festen Boden unter den Füßen. Wir folgen dem Weg an einer Ponyreitschule und an der „Lucky Horse Ranch“ vorbei. Auch die schönste Tour durch Wald und Wiesen geht einmal zu Ende, sobald wir die stark befahrene Bundesstraße 5 erreichen, diese überqueren wir und biegen links in die Alte Berliner Straße ein.

Schon kurz danach erreichen wir wieder das Neuenhagener Mühlenfließ und gelangen rechts in ein Waldstück, das schon zum Lenné-Park gehört. Diesen durchqueren wir und statten Schloss Dahlwitz einen kurzen Besuch ab. Kurz vor dem Schloss führt links ein kleiner Weg ins Dorf, auch diese Eindrücke solltest du mitnehmen. Wir folgen der Dorfstraße, bis es vor dem Friedhof rechts wieder zurück ins Fließ geht und wir uns auf einem Wiesenweg Richtung Hoppegarten bewegen.

Rechts von uns sehen wir irgendwann die Rennbahnallee, wenn du dieser Straße folgst, kannst du auch noch einige Blicke auf die Rennbahn, ihre Tribüne und das Rennbahn-Eck werfen. Die traditionsreiche Pferderennbahn Hoppegarten in Brandenburg stammt aus dem Jahr 1868. Vor dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich die Rennbahn zu einem Besuchermagneten mit bis zu 40.000 Gästen. Nach dem Fall der Mauer geriet die Rennbahn in unsicheres Fahrwasser, seit 2008 finden hier aber wieder regelmäßig Pferderennen statt.

Wir folgen nun der Rennbahnallee – am Kreisel links können wir noch einen Blick nach Hoppegarten selbst werfen, rechts geht es dann in die Goetheallee und in die Bahnhofsstraße, bis wir den Zielpunkt unserer Wanderung, den S-Bahnhof Hoppegarten erreichen. Von hier kommst du in der Regel alle 20 Minuten mit der S5 wieder zurück zum Berliner Ostkreuz.

Auf dem Rückweg lohnt übrigens auch ein Abstecher ins historische Alt-Kaulsdorf, das ich hier in meinem Blog beschrieben habe.

Kategorien: AllgemeinNaturTipps