Ich liebe ja grüne Orte zum Entspannen, da darf es auch mal ein Friedhof sein – besonders dann, wenn er so historisch interessant ist, wie der alte Domfriedhof der St. Hedwigs-Gemeinde an der Liesenstraße im Wedding. Noch heute ist dieser Friedhof gezeichnet von den Zeiten der Teilung der Stadt – die Berliner Mauer durchschnitt den Friedhof gnadenlos. Dadurch ist heute hin zur Liesenstraße eine Freifläche entstanden, auf der früher der Todesstreifen war.

Gleich am vorderen Ende der Liesenstraße steht noch ein altes Stück der Berliner Mauer, das es bis in die heutige Zeit geschafft hat. Etwas weiter auf dem Friedhof finden sich noch Reste der Hinterlandmauer, die hier den Friedhof durchschnitten hat. Und etwas weiter findet sich noch ein ganz besonderes Highlight: Das ehemalige Kuppelkreuz des Berliner Doms. Es musste bei Restaurierungsarbeiten abgetragen werden, da es drohte hinunterzustürzen. Hier auf dem Friedhof hat es einen neuen würdigen Platz gefunden – der Berliner Dom hat längst ein neues Kreuz auf der Kuppel 🙂

Ein besonderes Straßenkunstwerk findet sich noch Chausseestraße Ecke Liesenstraße, wenn du den Friedhof nach Richtung links wieder verlässt – wenn du genau hinschaust, entdeckst du noch einige Kaninchen im Asphalt. Warum gerade Kaninchen mag man sich fragen? Ganz einfach, sie waren die einzigen, die zur Zeiten der Mauer hier frei und glücklich auf dem Todestreifen der Grenzanlagen unterwegs waren.

Domfriedhof der St. Hedwigs-Gemeinde, Liesenstraße, Berlin-Wedding

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