Das ehemalige Staatsratsgebäude der DDR ist in den 60er Jahren errichtet worden. Warum so spät? Zunächst hatte die DDR bei ihrer Gründung einen Präsidenten, Wilhelm Pieck. Nach seinem Tod im Jahr 1960 entschied man sich zukünftig, alle repräsentativen Aufgaben in der DDR an einen Staatsrat zu delegieren, dem natürlich der Vorsitzende der SED als Staatsratsvorsitzender vorstand.

In den sozialistischen Prachtbau ist das sogenannte „Karl-Liebknecht-Portal“, ein ehemaliges Portal des Berliner Stadtschlosses, vor welchem Karl Liebknecht am 9. November 1918 die „Sozialistische Deutsche Republik“ ausgerufen hatte, integriert. Das Stadtschloss hatte die DDR zugleich sprengen lassen, um zunächst einen großen Repräsentierplatz für Paraden zu erhalten, später entstand dort der Palast der Republik.

Sogar ein Bundeskanzler hatte hier kurze Zeit seinen Amtssitz: Gerhard Schröder. Von 1999 an bis das neue Bundeskanzleramt im Jahr 2001 fertig war, war das Staatsratsgebäude sein Dienstsitz. Im Jahr 2001 drehte die Band Rammstein hier das Musikvideo zu ihrem Song „Ich will“. Und seit Mitte der 2000er ist die Managerhochschule European School of Management and Technology (ESMT Berlin) hier ansässig.

Schlossplatz 1, 10178 Berlin – Mitte

Kategorien: AllgemeinDDRGeschichte

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner