Das Haus Schwarzenberg in Mitte präsentiert sich mit seinem alternativen Charme, als wäre die DDR noch lebendig. Die Fassaden des Hofes geben sich grau und nicht renoviert und doch bunt und farbenfroh verschönert. In den 1930er Jahren betrieb hier Otto Weidt eine Bürstenwerkstatt, in den 80er Jahren entdeckten Künstlerinnen und Künstler das Haus und gründeten den Verein Schwarzenberg e.V. Im Hinterhof triffst du heute auf  Künstlerateliers, ein Programmkino, auf Gedenkstätten wie die Bürstenwerkstatt Otto Weidt, deren Inhaber zahlreiche jüdische Mitbürger vor dem Tod im KZ bewahrte oder du kannst das Café Cinema besuchen. Seit 2016 ist dieser Ort „legal“ mit Nutzungsvertrag.

Rosenthaler Straße 39, Berlin
http://haus-schwarzenberg.org/

Der Name des Hauses geht zurück auf den Landkreis Schwarzenberg im Erzgebirge zurück, dahinter steht eine ungewöhnliche Geschichte: Wegen eines Missverständnisses rückten die alliierten Truppen zum Ende des Zweiten Weltkriegs nur bis an die Grenzen Schwarzenbergs vor, der Landkreis blieb zunächst unbesetzt. Ein Komitee aus Sozialdemokraten, Kommunisten und KZ-Überlebenden vertrieb die Nazis und organisierte die Versorgung der Bevölkerung. Von dieser Zeit der „freien Republik Schwarzenberg“ haben haus und Hof seinen Namen.

Das Hinterhof im Haus Schwarzenberg liegt direkt neben den Hackeschen Höfen, die ich dir in dieser Liste auch empfehle. Dort erst dem Luxus folgen, hier dann die urbane Stadt pflegen…

Unbedingt solltest du auch das Museum Bürstenwerkstatt Otto Weidt links im Hof besuchen. Das Museum erzählt die Geschichte der Werkstatt Otto Weidts: Hier beschäftigte der Kleinfabrikant während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich blinde und gehörlose Juden und bewahrte sie so vor dem sicheren Tod.

Gleich am Eingang zum Hof des Hauses Schwarzenberg findest du das Café Cinema, auch empfehlenswert.