Sie hat morbiden Charme. Und Sprüh-Kunst-Charakter bis in den letzten Winkel: Die Radarstation Teufelsberg. Die fünf Radarkuppeln sind von Weitem sichtbar und unverkennbares Merkmal des Teufelsbergs. Als Trümmerberg aufgetürmt nutzten schon bald die Amerikaner den Teufelsberg, um mit ihrer Radarstation bis weit in den Osten hinein zu horchen. Die zunächst noch mobile Station wurde bald durch die bekannte Radarstation ersetzt – damit war der Teufelsberg unzugänglich für die Bevölkerung.


Nach dem Fall der Mauer mutierte die Radarstation zum Lost Place: Von den Briten und Amerikanern in den 90ern verlassen, verkauft, vergessen und irgendwann wiederentdeckt: Seit 2011 konntest du (mit Unterbrechungen) Führungen über das Gelände bekommen, Pläne von Luxus-Wohnsiedlungen scheiterten zwischendrin – heute ist die Radarstation auf dem Teufelsberg Ort für Kultur und Begegnung. Es gibt unterschiedliche Führungen, die du buchen kannst, du kannst das Alliiertenmuseum kannst du besuchen (Do bis So) oder einen Zwischenstopp in der Bar mit Snacks und Getränken machen. Dein Ticket für die Radarstation auf dem Teufelsberg kostet aktuell 12 Euro.
Hier geht’s zur offiziellen Website der Radarstation auf dem Teufelsberg
Teufelsberg, 14055 Grunewald, Berlin
http://de.wikipedia.org/wiki/Teufelsberg



Der Teufelsberg ist sowieso sehenswert: Ein Trümmerberg aus Kriegstrümmern – etwa 25 Millionen m³ Trümmerschutt wurden hier aufgeschüttet. Heute ist der Berg grün und teils bewaldet. Bevor der Teufelsberg aufgetürmt wurde, befand sich zu Zeiten des Nationalsozialismus hier der Rohbau der Wehrtechnischen Fakultät, sie sollte der Reichshauptstadt Germania dienen – bekanntermaßen kam es nie dazu. Der Rohbau wurde später gesprengt, aus einer Schuttdeponie wurde später der heutige Teufelsberg.
Von der Radarstation hast du eine beeindruckende Aussicht auf Berlin bis nach Brandenburg. Angeblich der letzte Berg vor Moskau.



